< PreviousDie saarländische Gemeinde Kleinblittersdorf baut ein neues Pump- werk, einen Stauraumkanal und einen Entlastungskanal für Stark- regenereignisse. SONNTAG erhielt den Zuschlag für die Herstel- lung einer Baugrube mit Trägerbohlwandverbau, 110 m Pilotrohrvor- trieb für ein Stahlrohr DN 1000 und den Bau eines 5-eckigen Stahl- betonschachts als Zielschacht. Durch unseren Änderungsvorschlag wurde der Verbau am Startschacht erschütterungsfrei in Spritzbe- tonbauweise hergestellt und außerdem das Vortriebsverfahren zu Microtunnelling geändert, was V orteile hinsichtlich Steuerbarkeit und Abbau des anstehenden Felshorizonts brachte. Als Zielschacht wurde ein runder Absenkschacht DN 2600 gesetzt, wodurch der Verbau entfallen konnte und somit Bauzeit eingespart wurde. Durch gute Planung und Zusammenarbeit konnten wir auch die Herausforderungen durch die beengten Platzverhältnisse im öffent- lichen Straßenbereich auf Seite der Pressgrube lösen und den Vor- trieb zielgenau in den Absenkschacht einfahren. Parallel mit den Vortriebsarbeiten hat unser Team eine Gussrohrleitung in offener Bauweise verlegt und ein Tosbecken mit Wasserbausteinen her- gestellt. Projektleitung | Kurt Rohbeck, Benjamin Spieß Polier | Manuel Oliveira da Costa Bohrmeister | Michael Ritt, Frank Hennig Ing.-Büro | Dumont + Partner Beratende Ingenieure GmbH, Neunkirchen Auftraggeber | Zweckverband Entsorgung Kleinblittersdorf Kurz & knapp • 1 eiförmige Spritzbetongrube • 110 m GFK-VT-Rohr DN 780 • 1 Absenkschacht DN 2600 • 25 m GGG-Rohr DN 800 20 Microtunnelling Der Hauptabwasserkanal des Oberhausener Stadtteils Sterkrade verlief bisher in einem offenen Fließgerinne am Rande des Stadt- gebiets. Im Zuge der ökologischen Umgestaltung plant die Em- schergenossenschaft, die Abwässer aus dem Hauptkanal zukünftig unterirdisch abzuleiten. SONNTAG erstellte hierfür in einer Arbeits- gemeinschaft zwei Kanalteilstücke im Microtunnellingverfahren. Die Vortriebshaltungen wurden im Grundwasser aus wasserdichten Spundwandbaugruben aufgefahren und dabei der Hauptkanal in einem minimalen Abstand störungsfrei unterfahren. Für den anspruchsvollen Vortrieb der Rohre DN 1000 mit 24,5 cm Wandstärke und 1490 mm Außendurchmesser hat die SONNTAG- eigene Vortriebswerkstatt das Laservermessungssystem, die Vor- triebsmaschine sowie die Förder- und Speiseleitungen projekt- spezifisch optimiert und optimal an die Bedingungen angepasst. Projektleitung | Jonathan Trosdorff Bohrmeister | Manfred Buchwald Ing.-Büro | Dipl.-Ing. Gajowski GmbH, Baunatal Auftraggeber | Emschergenossenschaft, Essen Arge-Partner | Klaus Stewering GmbH, Borken Kurz & knapp • 134 m SB-VT-Rohr DN 300/DA 660 und DN 1000/DA 1490 Blick in die Startgrube für den Vortrieb DN 1000 / DA 1490 Kleinblittersdorf Alternative bringt viele Vorteile Oberhausen Maßgeschneidertes Equipment Unser Team beim Koppeln eines GFK-Vortriebsrohres in der eiförmigen Spritzbetongrube Aachen/Wesel Teil von etwas ganz Großem Mitte 2019 war SONNTAG zum zweiten Mal beim Bau der 320-kV- Höchstspannungsleitung zwischen Oberzier im Landkreis Düren und dem belgischen Lixhe, nördlich von Lüttich, im Einsatz. Für drei Vortriebe wurden von uns sechs Start- und Zielbaugruben mit Tiefen zwischen 6 und 15 Metern errichtet. Die Verbautechnik richtete sich nach der Geologie und dem Grundwasserhorizont. So entstanden je zwei Baugruben im Spundwandverbau, in Spritz- betonbauweise und im Bohrpfahlverbau. Die erste 385 m lange Vortriebshaltung DN 1200 wurde bereits im Oktober 2019 realisiert. Darauf wurden die weiteren Vortriebe DN 1600 aufgefahren. Durch besondere Anpassungen des Vor- triebsequipments konnte auch diese Herausforderung durch das SONNTAG-Team gemeistert werden und alle drei Vortriebe erreich- ten punktgenau ihr Ziel. Als Besonderheit bleibt zu erwähnen, dass eine Vortriebshaltung DN 1600/DA 2200 auf einer Länge von 705 m eine Höhendifferenz von der Start- zur Zielbaugrube von 55 m aufweist. Unser Team hat im 24/7-Betrieb reibungslos und unfallfrei gearbei- tet und konnte die angestrebte Bauzeit sogar noch unterbieten. Projektleitung | Dominic Konrath Polier | Willi Schmitz Bohrmeister | Stefan Röding, Aljaz Jelenc, Maks Jelenc, Andrzej Bagrowski, Manfred Buchwald Ing.-Büro | H. Berg & Partner GmbH, Aachen Auftraggeber | Amprion GmbH, Dortmund Kurz & knapp • 6 Start- und Zielgruben • 1.689 m SB-VT-Rohr DN 1200 und DN 1600 • Einbau Auflagerkonstruktionen in die Vortriebshaltungen Aachen-Oberzier, ALEGrO Strom verbindet Länder Zwischen Lichtenbusch an der deutsch-belgischen Grenze und Ledgen entsteht die 215 Kilometer lange ZEELINK-Ferngasleitung. SONNTAG realisierte dafür 3 Vortriebe in Aachen und 4 Vortriebe rund um Wesel, inklusive der anspruchsvollen Start- und Zielbau - gruben. Gleich der erste Vortrieb verlangte unserem Team einiges ab. Die Spritzbeton-Startgrube musste in einem schwierigen Un- tergrund abgeteuft werden und der 480 Meter lange Vortrieb ver- lief über weite Strecken im Fels. Die Werkzeuge am Schneidrad unserer V ortriebsmaschine mussten aufgrund des massiven Kalk- steins mehrfach erneuert werden, doch letztlich erreichte das Rohr zielgenau die Bergegrube. Zu unserem Auftrag gehörten außerdem 400 Meter Stahlrohr, die über 5 Trassen im Direct-Pipe-Verfahren verlegt wurden. Hierfür haben wir 10 weitere Baugruben hergestellt, die durch die enor- men Tiefen bis 13 Meter ebenfalls eine Herausforderung waren. Durch die enge und strukturierte Zusammenarbeit unserer Teams und die Flexibilität von SONNTAG konnte das Bauprojekt trotz an - spruchsvollen Baugrunds sicher und zur Zufriedenheit der Projekt- beteiligten abgeschlossen werden. Projektleitung | Christian Trittenbach, Maximilian Vogt Poliere | Frank Karbe, Stavros Karavasilliou Bohrmeister | Ronny Dorow, Marcel Rösner, Frank Hennig, Swen Zierold, Michael Ritt, Wladimir Schmalz, Ingo Osel Auftraggeber | ARGE ZEELINK Los 1 – 2, MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Deggendorf; DENYS N. V., B-Gent; ARGE Zeelink Los 4 Plus, PPS Pipeline System GmbH, Quaken- brück; HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H., A-Perg Bauherr | Open Grid Europe, Essen Kurz & knapp • 770 m SB-VT-Rohr DN 1600 • 14 Start- und Zielgruben • 400 m Stahlrohr Direct-Pipe DA 1064 Gut gefülltes Rohrlager stellt durchgehenden Betrieb sicher 21 Microtunnelling Technischer Leiter Dörth Thomas Platten mit Jakub Twarog, Zbigniew Grandys, Shaban Humolli, Bartlomiej Krolik und Peter Gericke Osthofen Mit Erfahrung und Rücksicht umgeplant In Osthofen bei Worms kam SONNTAG bei der hydraulischen Sanierung des Kanalnetzes und dem Neubau des Pump- werks „Bauhof“ zum Einsatz. Die Zulauf- sammler wurden teilweise ausgetauscht und vergrößert, teilweise umgelegt und auch neu gebaut. Aus zwei mach eins Herzstück der ursprünglichen Planung wa- ren zwei 194 und 233 Meter lange, gerade V ortriebe DN 2000 aus einer Doppelpress- grube. Aufgrund unserer Erfahrungen ha- ben wir vorgeschlagen, die beiden Einzel- vortriebe zu einem Kurvenvortrieb zusam- menzufassen und die große Baugrube des neuen Pumpwerks als Startbaugrube zu nutzen. Auf diese Weise konnte die kom- plette Vortriebseinrichtung auf städtischem Gelände installiert werden und es fielen keine Kosten für die Anmietung von land- wirtschaftlichen Flächen für die Doppel- pressgrube an. Erschütterungsfrei mit Microtunnelling und Spritzbeton Der Durchmesser der Startbaugrube be- trug stolze 18,70 Meter und das Einbringen der Spundbohlen erwies sich wegen der bindigen Lagen im Untergrund als äußerst 22 Microtunnelling Arbeit aufnehmen. Aus Rücksicht auf die Anwohner wurde diese Strecke nur in Tag- arbeit realisiert. Vor allem jedoch waren der Bauherr und die Anwohner begeistert von der erschütterungsfreien Bauweise. Sie verfolgten unsere Vortriebsarbeiten sehr rege und nahmen kurz vor Weihnachten die Vortriebsmaschine gemeinsam mit un - seren Teams in der Zielbaugrube in Emp- fang. Kurz vorm Ziel Nach dem Jahreswechsel begannen die Arbeiten an den Ortbetonbauwerken. Ins- besondere der Neubau des Pumpwerks mit einem umbauten Raum von 340 cbm zählte zu den großen Herausforderungen für unsere Betonbauer. Die Tiefbaukolon- nen konzentrierten sich derweil auf den Rückbau der Baugruben sowie die Errich- tung der verschiedenen Anschlüsse und V ersorgungsleitungen. Dank des reibungs- losen Verlaufs aller Arbeiten sind alle Pro- jektbeteiligten zuversichtlich, die Baumaß- nahme nicht nur in gutem Einvernehmen mit den Anwohnern, sondern auch vor dem vertraglich avisierten Bauende fertig- zustellen. Blick in die Startbaugrube mit 18,70 m Durchmesser schwierig. Die Erschütterungen waren ent- sprechend hoch, jedoch an dieser Stelle unproblematisch, da es keine Bebauung gab. Ganz anders gestaltete sich die Situa- tion im Bereich der Schubertstraße und des alten Pumpwerks, wo ebenfalls eine Spundwandbauweise vorgesehen war. Hier allerdings lagen die Baufelder in unmittel - barer Nähe zu Wohnhäusern. Um die er- warteten heftigen Erschütterungen zu ver- meiden, schlug SONNTAG vor, die offene Verlegung in eine geschlossene Bauweise umzuplanen und die zugehörigen Baugru- ben in Spritzbeton auszuführen. Unser Auf- traggeber nahm diese Vorschläge dankend an. Schneller Vortrieb, begeisterte Anwohner Nachdem unsere Tiefbautrupps die Start- baugrube für den großen Vortrieb fertig- gestellt hatten, nahmen unsere Vortriebs- kolonnen Fahrt auf. Es galt, 109 Vortriebs- rohre in der Startbaugrube zu installieren und vorzutreiben. Aufgrund der langen Strecke in Verbindung mit der Kurvenfahrt fuhren wir den Vortrieb im 24-Stunden-Be- trieb auf und schafften die 430 Meter in nur eineinhalb Wochen. Parallel dazu entstand die Spritzbeton- Startbaugrube für den Vortrieb DN 1000 in der Schubertstraße. Die Vortriebskolonnen konnten nahtlos umsetzen und dort ihre 23 Microtunnelling Trennen der Leitung zum Einsetzen des nächsten Vortriebsrohres Projektleitung | Christian Trittenbach, Sascha Hartig, Florian Vogel Poliere | Andreas Schneider, Eric Rühl Bohrmeister | Wladimir Schmalz, Tomasz Wawrzyniak Ing.-Büro | Monzel-Bernhardt, Rockenhausen Auftraggeber | Verbandsgemeinde Wonnegau Kurz & knapp • 517 m SB-VT-Rohr DN 1000 und DN 2000 • 85 m SB-Rohr DN 1000 und DN 1600 (offene Bauweise) • 42 m SB-Rohr DN 400 – DN 600 (offene Bauweise) • 45 m PVC-Rohr DN 150 – DN 200 (offene Bauweise) • 9 m SB-Stollen DN 1000 • 775 qm Spundwandverbau • 360 qm Spritzbetonverbau • 1 aufgesetzter Tangentialschacht • 9 Fertigteilrundschächte DN 1000 – DN 2500 • 2 Ortbetonbauwerke • 200 m Rohrleitungsbau • 1.710 m Stromkabel • 200 m Verbauelemente, Gleitschienen- verbauBonn Für den Bau einer neuen S-Bahnlinie war eine Neustrukturierung der Kanalisation notwendig. Hierfür hat SONNTAG sowohl an der Gartenstraße als auch am Trajekt, welche ca. 5 km auseinander liegen, zwei Microvortriebe DN 400 und DN 600 aufge- fahren. Die Start- und Zielgruben wurden mittels Doppelgleitschienen verbaut und dann die Pressungen vorgenommen, die beide unterhalb bestehender Gleisanlagen verliefen. Darüber hinaus hat unser Team offene Kanalbauarbeiten ausgeführt und PVC- und Betonrohre inkl. der zugehörigen Schächte in bis zu 5 Metern Tiefe verlegt. Projektleitung l Eric Möller Poliere l Stephan Hoffmann, Andreas Poké Bohrmeister l Stefan Röding Ing.-Büro l Sweco, Bonn Auftraggeber l Tiefbauamt Bonn Kurz & knapp • 65 m SB-VT-Rohr DN 400 und DN 600 • 150 m Rohrverlegung • 2.200 cbm Aushub/Verfüllmasse • 1.600 qm Gleitschienenverbau Bonn & Frankenberg Vortriebe unter der Gleisanlage 24 Microtunnelling Für die neuen Fernwärmeleitungen hat SONNTAG zwei parallel verlaufende, je 110 Meter lange Rohrstränge unter der A 2 vor- getrieben. Die Doppelstart- und Zielgruben für unsere Microtunnelling-Maschine hatten jeweils eine Tiefe von 12 Metern und wur - den mit überschnittenen Bohrpfählen und einer wasserdichten Betonsohle gegen das hoch anstehende Grundwasser herge- stellt. Für den Anschluss der Fernwärme- leitungen haben wir zudem Erdarbeiten in offener Bauweise durchgeführt. Projektleitung l Eric Möller Polier l Thomas Schmitz Ing.-Büro l GEF Ingenieure AG, Leimen Auftraggeber l Stadtwerke Herten Kurz & knapp • 1.500 cbm Erdbewegung • 220 m SB-VT-Rohr DN 800 / DA 1100 • 660 m Bohrpfähle d = 880 mm Herten Fernwärme unter der A 2 Frankenberg Im Zuge der Erneuerung des Mischwasser- systems in Frankenberg (Eder) hat SONN- TAG 50 Meter Polycrete-Rohre DN 800 unter drei Gleisen vorgetrieben. Als Start- und Zielgruben wurden zwei Stahlbeton- schächte mit einem Durchmesser von DN 3200 mm im Absenkverfahren 8 Meter tief positioniert. Nach dem Vortrieb haben wir die Schächte modifiziert, sodass sie künf - tig für Revisionen genutzt werden können. Als letzten Schritt hat unser Team die Be- standsleitungen angeschlossen und die Oberflächen wieder hergestellt. Projektleitung l Eric Möller, Burhan Agyar Polier l Rüdiger Schumann Bohrmeister l Aljaz Jelenc Ing.-Büro l Gajowski, Baunatal Auftraggeber l Abwasserwerk Frankenberg (Eder) Kurz & knapp • 50 m Polycrete-VT-Rohr DN 800 • 2 Absenkschächte DN 3200 Durchstich der AVN 800 Unten: Bohrmeister David Weiland Vortriebsarbeiten in Bonn, Gartenstraße 25 Microtunnelling Bilderbuchmässig hergestellter Spundwandverbau Viersen-Süchteln Anspruchsvolle Kanalsanierung Im Viersener Stadtteil Süchteln war SONNTAG bereits 2015 im Einsatz und wurde 2019 mit einem weiteren Projekt beauftragt: Der Mischwasserkanal DN 1000 muss vergrößert werden. Anspruchsvolle geologische Bedingungen mit hohen Grundwasserständen, dazu enge Platzverhältnisse, anliegende Bebau- ung und der Verkehr ließen für die Sanie- rung der Mischwasser-Kanalisation nur eine Lösung zu: Microtunnelling. Unser Team hat im Februar 2019 mit den Arbeiten be- gonnen und wird sie nach derzeitigem Bau- fortschritt planmäßig 2021 abschließen k önnen. Herausforderungen vom ersten Tag an Schon die Erschließung der Baubereiche war durch ihre Nähe zum Ver- und Entsor- gungsnetz komplex. So mussten wir vor Beginn der Arbeiten zunächst die beste- hende Infrastruktur erkunden, neue Tras- sen für die Fremdleitungen definieren und die L eitungen umlegen – allerdings nicht, ohne den Baugrund mittels Ramm- und Bohrverfahren eingehend auf Kampfmittel untersucht zu haben. Nach Fertigstellung des neuen Mischwas - serkanales schließen wir ihn an das Be- standsnetz an, nehmen den alten Kanal au- ßer Betrieb und stellen im letzten Schritt die Oberflächen wieder her. Projektleitung | Dominic Konrath Polier | Erwin Eberhard Bohrmeister | Aljaz Jelenc, Maks Jelenc Ing.-Büro | IKS Niederrhein GmbH, Nettetal Auftraggeber | NEW AG, Mönchengladbach Kurz & knapp • 900 m SB-VT-Rohr DN 1400 / DA 1720, DN 1800 / DA 2200, DN 2000 / DA 2400 • 4 Absenkschächte DN 3000 und DN 3600 • 5 Spundwandbaugruben Grundwasser gibt den Takt vor Da wir es mit hohen Grundwasserständen zu tun haben, wurden sämtliche Baugruben als Spundwand mit rückverankerter Unter- wasserbetonsohle ausgeführt. Nach Fer- tigstellung aller Baugruben konnten wir im Frühjahr 2020 mit den Vortriebsarbeiten beginnen. Zur Sicherstellung der Vorflut wurde zuerst der 435 Meter lange Vortrieb DN 2000 aufgefahren. Es folgen zwei wei - tere Vortriebe in den Dimensionen 1800 und 1400. Zum Einsatz kommen Stahlbe- ton-Vortriebsrohre mit umlaufender PE-HD- Auskleidung, was wegen der empfindlichen Beschichtung besondere Sorgfalt beim Handling verlangt. Mit Abschluss der Vortriebsarbeiten fällt der Startschuss für die Stahlbetonbau- werke in Ortbeton, die wir ebenfalls mit Un- terwasserbetonsohle sichern und komplett mit PE-HD auskleiden. Die Absenkschächte werden beim Vortrieb durchfahren, ausge- baut und in die neue Haltung integriert. Die Verbindung zum bestehenden Ablaufkanal erfolgt in offener Bauweise in einer 45 Me- ter langen und 4 Meter breiten, grundwas- sersicheren Spundwandbaugrube. v.l.n.r.: Polier Erwin Eberhard, Peter Anders, Andreas Miller und Frank Kriewel 26 Microtunnelling Im Zuge des Fernwärmeausbaus im Karls- ruher Stadtteil Rüppurr haben wir unter der K 9657 ein 150 Meter langes Schutzrohr mittels Rohrvortrieb DN 1200 aufgefahren. Dabei hatten wir es mit einigen „Hindernis - sen“ zu tun: Im Bereich der Vortriebstrasse lag ein Eidechsenschutzgebiet, wir konn- ten die Startgrube fast nur nachts andienen und die Zielgrube lag zwischen einer stei- len Böschung und den Bahngleisen. Doch unser Team hat flexibel agiert und die Her- ausforderungen gemeistert. Auch das zweite Los hatte es in sich: Die beiden jeweils 45 Meter langen Parallel- Vortriebe führten unter einer 4-spurigen Straße und 2 Bahngleisen hindurch. Nach Beendigung der Vortriebsarbeiten wurden von unserem ARGE-Partner die Fernwärmeleitungen in die vorhandenen Schutzrohre eingezogen. Wir haben ab- schließend die Fertigteilschächte in die Baugruben gesetzt, sodass die Fernwärme an das bestehende Netz angeschlossen werden konnte. Projektleitung | Christian Trittenbach, Sascha Hartig Poliere | Patrick Huwig, Timo Brück Bohrmeister | Wladimir Schmalz, Marcel Rösner, Ingo Osel Ing.-Büro | moll-prd, Schmallenberg Auftraggeber | Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH ARGE Partner | Hubert Niederländer GmbH, St. Ingbert Kurz & knapp • 2 Spundwandbaugruben, 2 Spritzbetonbaugruben • 150 m SB-VT-Rohr DN 1200 • 90 m SB-VT-Rohr DN 400 • 3 Stahlbetonfertigteilschächte Karlsruhe Ausbau Fernwärmenetz Nachdem SONNTAG in den vergangenen Jahren bereits mehrere Projekte in der ba- den-württembergischen Landeshauptstadt erfolgreich abgewickelt hatte, ging es dies- mal im Rahmen des Großprojektes Stutt- gart 21 aus der City hinaus: Für den Neubau der zweigleisigen Hoch- geschwindigkeitsstrecke Stuttgart – Ulm parallel zur A 8 stellt SONNT AG in einer straffen Bauzeit von 8 Monaten eine 400 Meter lange Regenwassersammelleitung inkl. Baugruben und 7 Fertigteilschacht- bauwerke her. Da der Vortrieb, der durch das ehemalige Neckartal und unter der B 313 hindurch verläuft, große Höhenun- terschiede überwinden muss, wurden die Spritzbetonbaugruben am Autobahnkreuz Stuttgart-Wendlingen bis in 12 Meter Tiefe abgeteuft. Dabei kamen Spezialwerkzeuge zum Einsatz, denn viele Aushubmeter führ- ten durch harte Kalk- und Sandsteinfraktio- nen. Unser Team konnte bisher alle topo- graphischen Herausforderungen und Risi- ken meistern. Projektleitung | Kurt Rohbeck, Nelson Heiderich Polier | Wolfgang Oldach Bohrmeister | Gerald Fietze Ing.- Büro | BUNG Ingenieure AG, Heidelberg Auftraggeber | DB Netz AG, Frankfurt Kurz & knapp • 407 m SB-VT-Rohr DN 800 und DN 1200 • 5 Press- und Zielbaugruben • 7 SB-Schachtbauwerke DN 2000 – DN 2600 Das aus der Ostsee ankommende rus- sische Erdgas wird in Greifswald an Land geführt. Für den Weitertransport entsteht die 480 Kilometer lange „Europäische Gas- Anbindungsleitung“ EUGAL. Sie führt von der Ostsee durch Mecklenburg-Vorpom- mern, Brandenburg und Sachsen bis zur deutsch-tschechischen Grenze. In zwei parallelen Stahlrohren DN 1400 wird das Erdgas unter einem max. zulässigen Be - triebsdruck von 100 bar durch die östliche Republik transportiert. Immer dort, wo natürliche oder künstliche Hindernisse eine offene Verlegung der Gaspipeline erschwe- ren oder unmöglich machen, tritt SONNTAG als Rohrvortriebsspezialist auf den Plan. Im konkreten Fall hat unser Team vier Bahn- und zwei Flussquerungen im Micro- tunnelling ausgeführt. In den bauseits zur Verfügung gestellten Startgruben wurden 18 Meter lange GFK-ummantelte Stahlvor- triebsrohre eingebracht und vorgetrieben. Bauartbedingt lassen die langen, biege- steifen Stahlrohre nur wenig Steuerbewe- gungen zu. Die Herausforderung bestand also darin, mit minimalem Steuereinsatz punktgenau die Zielbaugruben zu errei- chen, was uns bei allen Vortrieben mit hoher Präzision gelungen ist. Projektleitung | Kurt Rohbeck, Nelson Heiderich Bohrmeister | Gerald Fietze Auftraggeber | Bohlen & Doyen Bau GmbH, Wiesmoor Kurz & knapp • 4 Bahnquerungen im Microtunnelling DA 1440 S, je ca. 60 m • 2 Flussquerungen im Microtunnelling DA 1440 S, je ca. 70 m Stuttgart Topographische Herausforderungen EUGAL Millimetergenauer AnschlussFür den Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage und die Renaturierung der Emscher zwischen Flusskilometer 39,4 bis 42,8 musste das SONNTAG-Team spannende Vortriebsstrecken meis- tern. Dazu gehörten mehrere Kurvenfahrten und die schleifende Emscherquerung mit geringer Überdeckung. Die Herstellung mehrerer Baugruben unter einer 380-kV-Hochspannungstrasse mit wenig Höhenfreiheit, unter der auch unsere Doppelpressgrube lag, verlangten von unseren Teams ebenfalls volle Konzentration. Nach dem erfolgreichen Abschluss der komplizierten Vortriebs- arbeiten konnten wir uns dem Bau von 9 Ortbetonbauwerken, zwei Ausleitstrecken in offener Bauweise und der Renaturierung eines Abwassergrabens widmen. 27 Microtunnelling Castrop-Rauxel Alles gegeben bei Emscherquerung Projektleitung l Christian Trittenbach, Jan Scherer Polier l Felix Möller Bohrmeister l Wladimir Schmalz, Tomasz Wawrzyniak Ing.-Büro l Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH, Dortmund Auftraggeber l Emschergenossenschaft, EUV Castrop-Rauxel, Stadt Recklinghausen Kurz & knapp • 761 m SB-VT-Rohr DN 800 und DN 1600 • 105 m SB-Rohr DN 1600 und DN 2000 • 11 Bohrpfahlgruben • 9 Ortbetonbauwerke • 20.000 cbm Bodenaushub Die Vortriebsbaustelle aus der VogelperspektiveIn Nürnberg hat SONNTAG einen stark sanierungsbedürftigen Mischwasserkanal DN 1400 aus dem Jahr 1952 erneuert. Der Kanal, der unter der ICE Strecke Nürnberg – Bamberg verläuft, durfte nicht außer Betrieb genommen werden. Um die Sanierungs- arbeiten durchführen zu können und die damit verbundene Quer- schnittsreduzierung zu kompensieren, haben wir vorab parallel zum alten Kanal einen neuen Kanal DN 1400 aufgefahren, der als Vorflut diente. Das eingezogene GfK-Rohr DN 950 sorgt dafür, dass das Abwasser trotz einem sehr geringen Gefälle von nur 0,4 Promille reibungslos abfließt. Damit war der Weg frei für die Sanierung des alten Kanals, die mit dem Einzug eines GfK-Rohres DN 880 ausgeführt wurde. Als letzten Schritt hat unser Team die zugehörigen Ortbetonschächte erstellt. Projektleitung | Christian Trittenbach, Florian Vogel Polier | Timo Brück Bohrmeister | Michael Ritt, Ingo Osel Auftraggeber | Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg Kurz & knapp • 350 qm Bohrpfahlbaugrube • 250 qm Baugrube Leichtprofile • 50 m SB-VT-Rohr DN 1400 • 100 m GfK-Rohr DN 880 und DN 950 • 3 Ortbetonbauwerke Nürnberg Kanalerneuerung unter ICE-Strecke Für den 4-gleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel waren umfangreiche Trassenumlegungen im Frank- furter Stadtgebiet notwendig. SONNTAG wurde mit drei Bauab- schnitten in den Stadtteilen Berkersheim und Eschersheim betraut. Die Arbeiten umfassten jeweils die Herstellung der Press- und Ziel- gruben, die Schutzrohrpressungen unter einem Doppelgleis der Deutschen Bahn, die Bestückung der Schutzrohre mit Medienlei- tungen, die Anschlüsse und die Wiederherstellung der Oberflä- chen. Zur logistischen Herausforderung aufgrund enger Platzver- hältnisse kamen straffe Zeitvorgaben durch die bevorstehenden Gleisausbauarbeiten, welche durch das erfahrene T eam von Polier Guido Jung gemeistert wurden. Projektleitung | Christian Trittenbach, Jan Niklas Moosmann, Florian Vogel Polier | Guido Jung Bohrmeister | Michael Ritt, Swen Zierold, Wladimir Schmalz, Ingo Osel Ing.-Büros | B ecker & Partner GmbH, Bad Soden-Salmünster; ITUS GmbH & Co. KG, Weiterstadt Auftraggeber | NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main ARGE Partner | Umwelttechnik und Wasserbau GmbH, Frankfurt am Main Kurz & knapp • 99 m SB-VT-Rohr DN 800 und DN 1000 • 854 qm Spundwandverbau • Bohrpfahlgruben ø Bohrpfähle = 0,90 m • 790 m Kabelschutzrohr • 108 m TW-Leitung • 80 m Gashochdruckleitung DN 400 • 120 m Gasniederdruckleitung Frankfurt Freie Fahrt für die Bahn Blick auf die Querung in Frankfurt-Berkersheimv.r.n.l.: Florian Vogel, Enrico Brück, Timo Ries, Christof Klimek 28 Microtunnelling Essen, Wolfsbachtal Im Landschaftsschutzgebiet Microtunnelling +++ DN 2600 / DA 3100 +++ 866 m Vortriebsstrecke +++ 72 t schwerer Bohrkopf +++ Ziel im November 2019 erreicht +++ Bergung Bohrkopf mit 500 t Autokran +++ per Schwerlasttrans- port in Vortriebswerkstatt +++ Aufarbeitung für nächsten Einsatz +++ Ein dickes LOB an Oberbauleiter Heiko Andres und das gesamte SONNTAG-Team, insbesondere an die Vortriebs-Werkstatt +++ 29 MicrotunnellingNext >